“You have to decide that you have died”

“You have to decide that you have died”

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Diese zerrissene Gefühlslage lässt sich auch an dem neuen Gesetz zur Mobilmachung ablesen, welches das Kiewer Parlament am Donnerstag beschlossen hat. Die Scham der Nation vor den Frauen und Männern, die an der Front für sie kämpfen und sterben, spiegelt sich in härteren Strafen für die, welche sich der Einberufung entziehen. Um die Kämpfer zu entlasten, können Männer deshalb jetzt schon mit 25 Jahren eingezogen werden statt wie bisher mit 27. Andererseits hat auch das Verständnis für die Ängstlichen seine Spuren hinterlassen: Die Sanktionen für Verweigerer sind milder als anfangs vorgesehen, und niemand muss mit Gefängnis rechnen.

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Dem Beschluss ist eine monatelange Debatte vorausgegangen. Begonnen hat sie spätestens im letzten Sommer, als der Krieg sich in blutigem Stillstand festfuhr. Wer immer seither angreift, ob Russe oder Ukrainer, kommt nur noch meterweise voran, und trotzdem verbluten jeden Tag Hunderte in den Gräben. Im letzten Herbst begannen deshalb in den Städten der Ukraine die Frauen und Mütter der Frontkämpfer zu demons­trieren: Bringt unsere Männer zurück, war ihre Forderung. In die Sprache des Militärs übersetzt, hieß das: Hebt neue Soldaten aus, sonst können wir die alten nicht ablösen.

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Die Rechnung der Generäle

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Im Generalstab begann man zu rechnen, und im Dezember sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Armee unter ihrem populären Chef, General Walerij Saluschnyj, habe eine halbe Million neuer Rekruten von ihm gefordert. Eine enorme Zahl, wenn man bedenkt, dass nach Auskunft eines Präsidentenberaters im Augenblick gerade etwa 300.000 Soldaten direkt an der Front stehen.

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Es war der Beginn eines Ringens zwischen Armee und Politik, und jede Seite trug Blessuren davon. Die Umfragewerte des Präsidenten sanken angesichts der blutigen Stagnation an der Front auf 64 Prozent im Februar. Das ist zwar immer noch ein Niveau, von dem ein deutscher Kanzler nur träumen kann, aber trotzdem viel weniger als die 90 Prozent, die Selenskyj gleich nach dem russischen Angriff erreicht hatte, als er über Nacht zum Symbol des ukrainischen Überlebenskampfes geworden war. So nahm der Präsident die unpopulären Forderungen der Militärs also mit gewisser Vorsicht auf und sagte erst einmal, man habe ihm noch nicht „im Detail“ begründen können, warum eine halbe Million nötig sei.

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Bei manchen in der Armee kam das schlecht an. Roman Kostenko, ein Kriegsheld der ersten Tage und Abgeordneter der Opposition, sagte in einem emotionalen Interview, seine Kameraden könnten das Land nur deshalb vor den Russen schützen, weil jeder von ihnen jeden Tag aufs Neue für sich entscheide, dass er eigentlich „schon gestorben“ ist. Nur das mache ihn fähig, im Kampf sein Letztes zu geben, und genau so eine Entscheidung erwarte er jetzt auch vom Präsidenten. Selenskyj müsse aufhören, an seine Wiederwahl zu denken. Um „den Staat zu retten“ müsse er jetzt handeln, wie einer, der „politisch schon gestorben ist“. Wie ein Soldat eben.

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In Ukraine, some soldiers have been at the front for years. Now they are being reinforced by a new wave of mobilization.Getty

In der Gesellschaft wuchs die Anspannung. Videoszenen, in denen Soldaten der Wehrkommissariate Jagd auf mutmaßliche Drückeberger machten, gingen im Netz viral, und in der west­ukrainischen Provinz griffen Dorffrauen eine Bewohnerin eines Nachbardorfes an, weil sie glaubten, sie komme vom Kommissariat, um ihre Männer zu holen. Auf dem Höhepunkt des Streits beklagte der Oberkommandierende Saluschnyj im amerikanischen Fernsehen die „Unfähigkeit der staatlichen Institutionen, . . . die Mannstärke unserer Streitkräfte aufrechtzuerhalten.“

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Anfang Februar war das Fass dann übergelaufen, und Selenskyj entließ den widerborstigen General. Das drängende Problem der Mobilmachung behandelte er aber immer noch „wie eine heiße Kartoffel“. Das jedenfalls ist die Einschätzung des Sicherheitsfachmanns Oleksij Melnyk vom Rasumkow-Zentrum, einem angesehenen Kiewer Thinktank. Die Leute des Präsidenten in der Regierung präsentierten zwar einen Gesetzentwurf mit harten Strafen für Verweigerer, aber zugleich fluteten Abgeordnete seiner Fraktion (und der Opposition, die sich die Finger ebenfalls nicht verbrennen wollte) die Ausschussberatungen mit mehr als 4000 Änderungsanträgen.

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Während die Abgeordneten diesen selbst geschaffenen Berg aus Papier teils abtrugen, teils weiter auftürmten, wuchs der Druck aus dem Ausland. Vor allem aus Amerika, wo die Debatte um die Ukraine-Hilfe ein Wahlkampfthema ist, kamen kritische Stimmen. Lindsey Graham, ein Senator aus der Republikanischen Partei des Präsidentschafts­kandidaten Donald Trump, der mit den teuren Ukraine-Hilfen ohnehin hadert, sagte, wenn die Ukrainer überleben wollten, sollten sie erst einmal selbst kämpfen. Und das Internetportal „Kyiv Independent“ zitierte den früheren amerikanischen Oberkommandierenden in Europa, Ben Hodges, mit den Worten, wenn es so aussehe, als tue die Ukraine selbst nicht genug zu ihrer Rettung, untergrabe das die Unterstützung im Ausland.

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Ein Soldat ohne Waffen ist nur ein Bettler

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In Kiew finden manche das ungerecht. Olena Sotnyk, eine Sicherheitsfachfrau des Instituts Rasmussen Global, ist der Ansicht, dass die Lage auch andersherum interpretiert werden kann: Nicht das Zögern der Ukrainer verursacht die Zurückhaltung des Westens, sondern umgekehrt. „Unsere Männer sagen: Wenn es sein muss, gehe ich in den Krieg“, stellt sie fest. „Aber sie fragen auch: Werde ich genug Munition haben? Ohne Waffen aus dem Westen ist ein ukrainischer Soldat nur ein Bettler. Wie können die im Westen verlangen, dass wir kämpfen, wenn wir keine Waffen bekommen?“

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Folgt man Sotnyks Analyse, hat Selenskyj durchaus nicht nur schlechte Gründe, mit allzu radikaler Mobilmachung vorsichtig zu sein. Ihr Argument: Die Front braucht zwar Soldaten, aber Soldaten brauchen auch Leute, im Hinterland. Arbeiter in den Rüstungsfabriken, Steuerzahler, die Ausrüstung und Sold finanzieren. Sie brauchen das dichte Netz von Freiwilligen, das überall im Land Krankenwagen und Drohnen für die Truppe organisiert. „Ohne die Front im Hinterland gibt es keine Front an den vorderen Linien.“

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Auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz fordern Mütter und Frauen von Frontsoldaten die Ablösung ihrer Männer.
On Kiev’s Independence Square, mothers and wives of frontline soldiers demand that their husbands be replaced.EPA

Das amerikanische Analyseinstitut Stratfor sieht das ähnlich. „Die Mobilmachung wird den Arbeitskräftemangel der Ukraine verschärfen“, stellte es in einer Analyse Anfang April fest. Sold, Ausrüstung und Ausbildung kosten Geld, und nach Angaben des ukrainischen Finanzministeriums könnten die zusätzlichen Einberufungen 19 Milliarden Euro pro Jahr kosten, also mehr als zehn Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. Auf Deutschland umgerechnet, wäre das etwa so, als wären auf einen Schlag 400 Milliarden Euro nötig. Auch wenn andere Berechnungen auf etwas geringere Summen kommen, zeigt diese Zahl, dass Selenskyjs Vorsicht reale Gründe hat ist.

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Es gibt also keine gute Lösung der Mobilmachungsfrage, sondern nur die Wahl zwischen verschiedenen Übeln, und so bringt das neue Gesetz sowohl dem Militär als auch der Zivilbevölkerung weitere Zumutungen. Die Soldaten bekommen zwar Verstärkung, aber wegen der ernsten Lage an der Front hat das Militär durchgesetzt, dass ihnen anders als anfangs versprochen keine Entlassung nach spätestens drei Jahren mehr in Aussicht steht. Auf der anderen Seite müssen jetzt mehr Zivilisten in den Krieg.

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Die Armee braucht ihr Hinterland. Szene nach einem russischen Luftangriff auf die Stadt Orichiw in der Ostukraine.
The army needs its hinterland. Scene after a Russian air strike on the city of Orikhiv in eastern Ukraine.dpa

Wird das helfen? Nach den Analysen von Stratfor wird die neue Mobilmachung zwar nicht ausreichen, um den russischen Besatzern einen „entscheidenden Schlag“ zu versetzen, aber sie könnte genügen, um „in diesem Jahr und darüber hinaus“ den Widerstand fortzusetzen. Fachleute wie Olena Sotnyk und Oleksij Melnyk glauben, dass die Ukraine in diesem Jahr dafür etwa 300.000 neue Soldaten braucht. Die Zahl entspricht in etwa dem Truppenzuwachs, den westliche Regierungen auf der russischen Seite erwarten. Ob die Ukraine sie erreicht, wird von der Entschlossenheit der Führung bei der Durchsetzung der neuen Regeln abhängen, aber eben auch von der Hilfe aus dem Westen. Ukrainische Männer werden nur dann bereit sein, in die Schützengräben zu gehen, wenn sie wissen, dass sie dort auch die Waffen bekommen, die sie brauchen, um zu überleben.

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Aber auch wenn die 300.000 erreicht werden, bleibt eine wichtige Frage offen: Werden sie schnell genug bereitstehen? Für Kriege in der Ukraine gilt seit jeher eine Regel, die bis heute in Kraft ist: Wer angreifen will, tut es am besten im Mai. Dann sind die Böden trocken genug, um stürmende Truppen zu tragen, die Tage sind lang, und das Laub an den Bäumen verdeckt die Bewegungen der Angreifer. Deshalb erwarten viele Fachleute, dass die nächste russische Offensive im kommenden Mai bevorsteht.

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Ein Rennen gegen die Zeit

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Nun ist aber schon April, und das neue Mobilmachungsgesetz ist gerade erst beschlossen worden. Den geltenden Vorschriften nach könnte es einige Wochen dauern, bis es in Kraft tritt und die Ukraine beginnen kann, mehr Soldaten einzuberufen. Damit die aber nicht wie die Truppen Wladimir Putins als Kanonenfutter verheizt werden, brauchen sie eigentlich drei Monate Ausbildung. Damit wären die ersten neuen Kontingente aber frühestens Anfang August im Einsatz – Monate nach dem erwarteten russischen Angriff.

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Einer der angesehensten Beobachter dieses Krieges, der polnische Militärexperte Konrad Muzyka, sieht deshalb die „reale Gefahr“, dass die neuen Soldaten zu spät kommen könnten. „Russland wird angreifen können, solange die ­Ukraine noch schwach ist“, sagt er. Dann wären die Verteidiger vielleicht tatsächlich gezwungen zu tun, was Putin schon lange tut: Sie würden versuchen müssen, ihre Ziele mit Soldaten zu erreichen, die nicht drei, sondern vielleicht nur einen Monat lang ausgebildet wurden. Das, meint Muzyka, könnte im schlimmsten Fall die „einzige Möglichkeit“ sein. Neu sei das nicht, denn schon in den kritischen Tagen am Anfang der russischen Großinvasion vor zwei Jahren habe man Soldaten nach kurzen Crashkursen ins Gefecht geschickt.

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An diesem Punkt gehen die Meinungen der Fachleute allerdings auseinander. Einer der besten deutschen Kenner, Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz, sieht zwar auch, dass die Ukraine mit ihrer endlosen Mobilmachungsdebatte „viel Zeit“ verloren hat. Er glaubt aber zugleich, dass Russland im Augenblick weder genug Soldaten noch die militärische Führungsfähigkeit hat, um über die bisherigen taktischen Vorstöße hinaus raumgreifende Offensiven zu starten. Nico Lange rät deshalb der Ukraine dringend davon ab, ihre neuen Soldaten ohne genug Vorbereitung in den Kampf zu schicken. Stattdessen, meint er, könne man die überdehnte Front erst einmal durch „geschickte Verzögerungsgefechte“ ver­kürzen, um bessere Verteidigungslinien zu gewinnen. Östlich der Millionenstadt Charkiw könnten das die steilen Ufer des Flusses Oskil sein oder weiter südlich, vor den Toren des Industriegebiets um Kramatorsk und Slowjansk, die Höhen von Tschassiw Jar. Die Ukrainer würden dann zwar ein paar Kilometer zurückweichen müssen und vielleicht auch ein paar Ortschaften verlieren. Das wären „harte Entscheidungen“, aber sie würden es der Armee erlauben, „Monate für die Ausbildung der Rekruten zu gewinnen“ und für künftige Offensiven Reserven zu bilden. Gesiegt hätte sie damit noch nicht, aber sie könnte überleben – wenn der Westen ihr hilft und genug Waffen schickt.

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