This shoemaker makes plus sizes
[ad_1]
Schuhgröße 42 bei Männern, Schuhgröße 39 bei Frauen – das ist der Durchschnitt in Deutschland. Aber was tut man bei übergroßen Füßen, wenn einem herkömmliche Schuhe einfach nicht mehr passen wollen?
[–>
Dann fragt man Georg Wessels. Schon vor mehr als 45 Jahren hat er sich auf extreme Übergrößen spezialisiert. Sein Schuhhaus Wessels – ein Familienbetrieb in neunter Generation in Vreden im westlichen Münsterland – führt nur Schuhe in Übergrößen. Die Arbeit des Spezialisten für Extremgrößen reicht weit über Deutschlands Grenzen. Seit den Achtzigerjahren stattet Wessels in aller Welt Menschen mit passendem Schuhwerk in Übergrößen aus. Und auch wenn er mittlerweile längst in Rente ist – Schluss ist für ihn noch lange nicht.
Menschen mit Riesenwuchs hören nicht auf zu wachsen
[–>
Am Donnerstag fliegt der Einundsiebzigjährige nach Venezuela. Im Gepäck wird er drei Paar Schuhe für den 28 Jahre alten Jeison Rodríguez haben: Sandalen, geschlossene Straßenschuhe und ein Mix aus beiden. Rodríguez, der in Maracay wohnt, etwa eineinhalb Stunden entfernt von der Hauptstadt Caracas, hat laut „Guinnessbuch der Rekorde“ die größten Füße der Welt. Zurzeit trägt er Schuhgröße 70, bei Füßen mit einer Länge von mehr als 40 Zentimetern. Aufgrund einer Krankheit wachsen seine Füße immer weiter: „Sie können sich nicht vorstellen, dass ein Mensch Füße hat, die so groß sind wie ein Bierkasten“, sagt Wessels. Rodríguez leidet unter Gigantismus, auch Riesenwuchs genannt. Dabei lässt ein Tumor an der Hirnanhangdrüse die Erkrankten immer weiter wachsen. Unbehandelt kann die Krankheit tödlich verlaufen.
[–>
Seit mehr als zehn Jahren beschuht Wessels den Venezolaner. 2012 hatte Rodríguez’ Cousine, die damals in Oldenburg studierte, Kontakt mit Wessels aufgenommen. Sie habe erzählt, dass ihr Vetter barfuß durch die Gegend laufe. Da sie von seinem Geschäft gelesen habe, habe sie ihn gebeten, Schuhe für ihren Vetter zu machen, sagt Wessels. 2013 reiste er zum ersten Mal nach Venezuela, fünf Jahre später kam Rodríguez nach Vreden, um seine Schuhe persönlich abzuholen. Das ist heute aufgrund seiner Körpergröße – Rodríguez misst gut 2,20 Meter – nicht mehr möglich.
[–>[–>
Wegen der angespannten Sicherheitslage in Venezuela wird Wessels’ Reise vor Ort von Personal der deutschen Botschaft begleitet. Außerdem stellen sie ihm Fahrer und Dolmetscher zur Verfügung. Auch die katholische Kirche wird den Besuch betreuen. Begleitet wird der Schuhmacher von seinem Neffen Adrian, der mittlerweile das Geschäft in Vreden übernommen hat – und auch die Schuhe für Rodríguez angefertigt hat.
[–>
„Solange ich lebe, werde ich das weitermachen“
[–>
Aufgrund seines Engagements sei er schon oft als „Schuhmacher mit Mission“ bezeichnet worden, erzählt Wessels. Als sie sich mit dem Krankheitsbild auseinandersetzten, hätten sie schnell gemerkt, dass die Menschen „dringendst auf Schuhe angewiesen sind“, sagt Wessels. Deshalb seien die Schuhe auch „immer kostenlos“, die Reisen zahle er meist aus eigener Tasche. Wessels war schon in Myanmar, in Dubai, wo Menschen aus Pakistan und Indien eingeflogen wurden, und Anfang des Jahres in Südafrika.
[–>[–>
Anfangs sei es bei den Sonderanfertigungen viel um Werbung für das Schuhgeschäft gegangen, erzählt Wessels, mittlerweile aber gehe es ihm vor allem um die Beziehung zu seinen Kunden. Andere stünden auf dem Golfplatz oder segelten im Ijsselmeer – sein „Hobby“ sei es eben, „die größten Menschen der Welt zu beschuhen“. „Das machen wir jetzt seit 45 Jahren, und solange ich lebe, werde ich das auch weitermachen.“
[ad_2]
Original Source Link
